Innovationsökonomie & heterodoxe Ökonometrie

Innovationsökonomie & heterodoxe Ökonometrie

Grundlage: Die Forschungseinheit Innovationsökonomie & heterodoxe Ökonometrie untersucht die Dynamik von Innovationen und strukturellem Wandel aus einer systemischen, evolutorischen Perspektive. Im Anschluss an Joseph A. Schumpeter wird Innovation als Prozess „schöpferischer Zerstörung“ verstanden – als ständiger Wandel von Technologien, Institutionen und sozialen Strukturen, der Wohlstand und Krisen gleichermaßen hervorbringt.

Die Einheit verbindet theoretische Konzepte der Innovationsökonomie mit empirischen Ansätzen einer heterodoxen Ökonometrie, die auf komplexe, nichtlineare und historisch abhängige Zusammenhänge ausgerichtet ist. Im Mittelpunkt stehen Fragen nach den Bedingungen, unter denen Gesellschaften Innovationsfähigkeit entfalten und gleichzeitig soziale Stabilität wahren können.

Methodische Zugänge: Methodisch stützt sich die Forschungseinheit auf strukturökonometrische und evolutorisch-dynamische Modelle, die Pfadabhängigkeiten, Interdependenzen und institutionelle Rückkopplungen berücksichtigen. Neben klassischen Regressions- und Panelverfahren kommen nichtlineare und multivariate Modelle, Bayesianische Verfahren, Netzwerkanalysen und maschinelle Lernverfahren zur Anwendung, um komplexe Zusammenhänge zwischen sozialer Absicherung, Risikobereitschaft und Innovationsleistung abzubilden.

Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Verknüpfung theoretischer Modellierung mit empirischen Indikatoren, etwa zur Messung von Innovationsdichte, Unternehmertum, Investitionsdynamik oder sozialer Sicherheit. Durch diese Kombination wird eine methodische Grundlage geschaffen, um sozioökonomische Systeme als adaptive, offene Systeme zu analysieren, in denen wirtschaftliche Entwicklung, institutionelle Ordnung und soziale Absicherung in Wechselwirkung stehen.

Aktuelle Forschungsprojekte in dieser Einheit

Sozialstaat & Innovationsfähigkeit

Symbolbild Sozialstaat und Innovation

Prämisse: Kreativität braucht Muße – auch im Prozess schöpferischer Zerstörung, der Innovation begleitet. Unter hohem existenziellem Druck sinkt die Risikobereitschaft. Umgekehrt erfordert eine dynamische Volkswirtschaft Individuen, die bereit sind, Risiken einzugehen, um Neues hervorzubringen und durchzusetzen.

Ziel: Das Forschungsprojekt untersucht den systematischen Zusammenhang zwischen sozialstaatlicher Absicherung und Innovationsdynamik. Ausgehend von der Annahme, dass existenzieller Stress – der durch soziale Sicherheit gemindert oder durch deren Fehlen verstärkt wird – die individuelle Risikobereitschaft beeinflusst, soll ein quantitativer Zusammenhang zwischen dem Grad sozialer Absicherung und der Innovationsfähigkeit von Volkswirtschaften ermittelt werden.

Methoden: Zum Einsatz kommen neuartige ökonometrische Verfahren, die es ermöglichen, strukturelle Zusammenhänge zwischen sozialen Sicherungssystemen, unternehmerischer Aktivität und makroökonomischer Innovationsleistung präzise zu modellieren.

→ Artikel zu diesem Forschungsprojekt

Publikationen in dieser Forschungseinheit